Adventskalender 2013


Es freut mich sehr, dass Ihr Euch hierher verirrt habt ;) Hier wird es eine kleine Leseprobe meiner Kurzgeschichte geben - ganz offiziell für Euch zum 3. Dezember in Eurem Türchen! Der Inhalt wird vielleicht ein wenig pikant, aber ich denke, noch im Rahmen des Erlaubten. Ich wünsche Euch auf jeden Fall Spaß beim Lesen und vielleicht macht es Hunger auf mehr~

LG YaoZaru



Florenz im Schnee


Draußen fielen die ersten weißen Flocken, formten sich an den kargen Ästen zu kleinen Häufchen, immer größer, bis sie unter dem eigenen Gewicht etwas zusammen fielen. Feine Wölkchen bildeten sich vor den eigenen Lippen, wenn man tief genug atmete. Selbst hier in dem kleinen Blumenladen um die Ecke war es frostig. Die Heizanlage funktionierte schon seit ein paar Tagen nicht mehr, aber gerade in der kalten Jahreszeit waren Blumen umso schöner zu verschenken.

Etwas unbeholfen sah sich Alessandro um, folgte der Verkäuferin auf Schritt und Tritt, um das Richtige zu finden. Es sollte nicht einmal ein Strauß sein, so kitschig war er dann doch nicht. Und irgendwie hatte er die Befürchtung, dass das zu sehr auftragen würde. Natürlich waren sie nicht nach Florenz gekommen, um bloß einen einfachen Urlaub zu verbringen. Sie waren alleine, darauf hatten sie beide lange gewartet. Allerdings waren Heelers Väter doch manchmal etwas überfürsorglich, was ihren Kleinen betraf. Doch genau das mochte der Italiener so an dieser Regenbogen-Familie. Ein Lächeln huschte über die schmalen Lippen und auch wenn er eigentlich garnicht so viel Zeit hatte, etwas auszusuchen, bevor Heeler sein Verschwinden bemerken würde, sah er sich alles ganz genau an.
"Ales? Bist du hier?" Die kleine Glocke, die am oberen Rand der Türe befestigt war, gab ein Klingeln von sich, als Heeler sich auf die Suche nach seinem verschwundenen Freund gemacht hatte. Seinen roten Schopf steckte er in den kleinen Laden hinein und sah sich um. "Ja, bin gleich da!", hörte er nur die Stimme des Italieners und blinzelte etwas verwirrt. Was wollte er denn hier drin? Außer, dass es warm war natürlich. Heeler sah sich etwas um, strich sich dabei ein paar Schneeflocken aus den Haarspitzen. Etwas heißes zu Trinken wäre jetzt das Richtige. Kurz hob er die Hände, um sie ineinander zu reiben. Dabei taten die Handschuhe ihr Nötigstes, aber gerade jetzt verfluchte er doch ein wenig die hochmoderne Technik, mit der ihm der Arm schon vor ein paar Jahren ersetzt wurde. Tastsinn hätte er sich diesen Winter nun wirklich nicht gewünscht, dann hätte nur seine rechte Hand frieren müssen. 

"Wir wollten noch ins Museum, oder?", erklang wieder die Stimme des Jüngeren, der artig am Eingang wartete, bis Alessandro endlich fertig war. Dieser huschte zusammen mit der Verkäuferin durch den Laden und drückte ihr mehr oder weniger heimlich einen kleinen Geldschein in die Hand, damit sie diesen später in die Kasse legen konnte. Einen Arm hinter dem Rücken gehalten, trat der Schwarzhaarige endlich zu dem Kleineren und lächelte ihn an. Sofort strahlten Heelers Augen ein wenig und er konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen. Ein sachtes Rot legte sich auf seine Wangen, als sich der Ältere zu ihm beugte und die Lippen federleicht auf die etwas kühle Wange drückte. Wieder einmal schlugen wohl ihre beiden Herzen etwas schneller, aber das war gerade das Schöne dabei.
"Was heckst du wieder aus?" Ales' eigenes Schmunzeln konnte kaum größer sein, als er die kleine Überraschung preisgab, sobald sie den Laden verlassen hatten. Er zog den Arm hervor und hielt dem Rothaarigen eine einfach eingepackte Rose vor die Nase. Von den Blättern glitzerte etwas goldenes Pulver, das wohl zur Jahreszeit und der bevorstehenden Festlichkeit passen sollte. Rot wie die Liebe - und rot, wie Heelers Wangen nun wirklich wurden. Das hatte mit der Kälte nun wirklich nichts mehr zu tun. Sein Herz raste, als er sich auf die Zehenspitzen hob, die Arme wild um den Nacken des anderen schlang, um ihn zu küssen. Ihre Lippen trafen sich zu einem Kuss, den Alessandro zu gerne ein paar Minuten hielt. Die warm geküssten Münder lösten sich auch erst, als Heeler dieses besondere Leuchten in den Augen seines Freundes erkannte und wusste, dass er es ebenso hatte. "Deine Augen glimmen wieder.", lächelte Alessandro leise und hob die kühle Hand, um sie locker über die Wange des schönen Jungen gleiten zu lassen. Dabei atmete er selbst etwas durch, um sich zu beruhigen. Dieses Glimmen würde sie nur verraten. Das, was sie eigentlich waren. "Im Hotel bekommst du mehr davon." Ein kleines Versprechen, gepaart mit dem zuckersüßesten Grinsen, das Heeler in diesem Moment zustande bringen konnte.
Mit einem Mal griff er die Hand seines Freundes und zog ihn mit sich. Der Schnee wurde immer mehr, segelte ruhig und still vom Himmel hinab und tauchte Florenz nach und nach in ein weißes Kleid. Heeler strahlte, blickte nach oben, während er Ales über die Brücke zog, die sich quer über den Arno erstreckte. Allmählich konnte man sogar leises Knirschen unter den Schuhen hören. Diese Jahreszeit war für den Rotschopf immernoch die Schönste. Vor allem, da er in seiner nicht sehr schönen Kindheit niemals Schnee gesehen hatte. Ales bemerkte das Strahlen der Augen und schmunzelte, rieb mit dem Daumen über den Handrücken seines Freundes, ehe er ihn nun selbst etwas weiter zog. Zumindest für heute Abend sollten sie noch etwas einkaufen gehen. Der Kühlschrank in der kleinen Ferienwohnung war ziemlich leer und er wollte seinen Kleinen mit seinem Lieblingsessen überraschen - eine selbst kreierte Curry-Lasagne. Schon der Gedanke daran ließ Heeler jedes Mal das Wasser im Mund zusammenlaufen.
"Komm schon, ich will mir noch unnützen Krimskrams kaufen!", grinste der Junge mit den Sommersprossen im Gesicht und zog Alessandro nun mit beiden Händen weiter, ging dabei ein paar Schritte rückwärts. Zu gerne folgte ihm der andere, weiterhin mit einem Lächeln auf den Lippen, während der Schnee um sie herum zu tanzen begann.




Mit leisem Summen und dem Duft von frisch gebackenen Brötchen wurde Heeler am nächsten Morgen geweckt. Das Zimmer war auf eine wohlige Wärme aufgeheizt, die auch nicht schwand, als er die mit Daunen gefüllte Bettdecke von sich schob. Müde gähnte er, rieb sich den Schlaf aus den Augen und schob die schmalen Beine aus dem Bett. Das Lächeln umspielte schon jetzt seine Lippen. Er richtete sich auf, strich sich mit der Linken in das zerzauste Haar, um es ein klein wenig zumutbar zu bändigen, ehe er hinüber in die kleine Wohnküche ging. Ales stand noch am Herd und schien neben den Brötchen ein paar Pancakes zu machen. Liebevoll schloss der Jüngere die Arme um den Bauch seines Freundes, schmiegte sich an den warmen Rücken heran. „Guten Morgen.“, nuschelte der Schwarzhaarige selbst doch noch etwas verschlafen. Seine Stimme klang wunderbar. Ein wenig kratzig und rau von der Nacht. Heeler bekam beinahe eine Gänsehaut, stellte sich auf Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken, der von den Locken verdeckt war. „Morgen~“, erwiderte der Kleinere verliebt und entließ ihn aus seiner Umklammerung, um das leckere Frühstück zu betrachten. Da war auch gleich vergessen, dass sie gestern einfach nebeneinander eingeschlafen waren. Aber der erste Tag in einer fremden Stadt war viel zu aufregend gewesen, um ihn noch intim ausklingen lassen zu können.
„Heute bekomme ich dich aber als Nachtisch, oder?“ Heelers Augen wurden etwas größer bei diesen Worten. Ja, er wurde sogar etwas verlegen und gab Ales einen Klapps auf den Hintern. Den hatte er sich verdient, aber er nahm es mit Humor. Es war kompliziert mit ihnen, so ganz hatte es nie funktionieren wollen, dass sie mehr miteinander taten, als es Katholiken vor der Ehe taten. Manchmal verfluchten sie einfach das, was sie waren, obwohl es nur zeigte, dass sie zueinander gehörten. Kleine programmierbare Teilchen im Körper, die sich in den Blutbahnen bewegen konnten machten diese Einzigartigkeit aus. Für Heeler nichts Neues, immerhin konnte er so den mechanischen Arm bewegen, mit ihm fühlen, als wäre es sein eigener. Für Alessandro war das Ganze immernoch etwas seltsam. Vor allem, da sich diese mikroskopisch winzigen Dinger in ihr Privatleben einmischten. Zu gut konnte er sich an das erste Treffen mit Heeler erinnern. An den ersten Tag in der neuen Schule, als der Rotschopf in ihre Klasse gekommen war. Eigentlich hatte Ales ihm damals bloß kurz die Hand reichen wollen, doch allein durch die Berührung hatten sich ihre Körper wie Elektronen entladen. Einfach so und sie waren mitten in der Klasse zusammengebrochen.
Inzwischen hatten sich ihre Körper daran gewöhnt, aber schwach fühlten sie sich noch immer dabei. Akzeptiert hatten sie es, auch wenn die Sehnsucht nach dem anderen größer denn je war.
Der junge O’Hara erkannte den nachdenklichen Blick seines Freundes, während er die Teller zum kleinen Tisch mit den zwei Rattanstühlen brachte. Langsam folgte er ihm, rieb ihm liebevoll über die Unterarme und streckte sich wieder etwas nach oben. Ihre Lippen berührten sich sanft, während sich ihr beider Arme um den anderen Körper legten. Der Italiener schloss die Augen, zog seinen Freund noch näher an sich heran, bis keine Luft mehr zwischen ihnen Platz hätte. Liebevoll und zärtlich bewegte er die Lippen gegeneinander, teilte die Heelers mit der Zunge und eroberte ihn aufs Neue. Der Rothaarige seufzte wohlig, schob die etwas kühlen Hände unter das T-Shirt, das den leicht muskulösen Rücken verdeckte. Die Haut darunter fühlte sich gut an, selbst mit der künstlichen Hand konnte er alles spüren und war mehr als dankbar für diese Technik. Er bemerkte kaum, wie er nach hinten gedrängt wurde. Automatisch setzte er einen Fuß neben den anderen, spürte bald darauf die Tischkante im Rücken und lehnte sich etwas dagegen. Ales löste den Kuss nicht auf, intensivierte ihn nur mehr und forderte Heelers Zunge heraus. Zu gerne nahm der diesen kleinen Machtkampf an, war inzwischen mit einer Hand im weichen Haar des Älteren angekommen und krallte die Finger in die dunklen Locken. Ein weiteres Seufzen verließ seine Kehle und verlor sich zwischen den Mündern. Der Rotschopf genoss es in vollen Zügen, so etwas verwöhnt zu werden. Sein Körper kribbelte und nachdem Alessandros Hände auf Erkundungstour gingen, löste der Jüngere den Kuss mit einem Keuchen auf. Die Lenden drängte er gegen die warmen Finger, die sich bereits unter den Stoff geschlichen hatten.
„Das..Frühstück.“, hauchte er beschämt und legte den Kopf kurz in den Nacken. Den neu gewonnenen Platz nutzte der Italiener mit einem Schmunzeln, grub die Zähne locker in das weiche Fleisch. Blaue Augen betrachteten den lasziv gebogenen Körper, der für ihn so perfekt schien, dass er Angst hatte, ihn zu grob anzufassen. Verletzen wollte keiner von ihnen den anderen, aber inzwischen kannten sie sich doch gut genug. Ales Lippen wanderten über die Haut, auf der sich eine leichte Gänsehaut bildete. Die kleinen, feinen Härchen richteten sich am ganzen Körper des Kleineren auf, machten ihn umso empfänglicher für die Berührungen. Allerdings gab es noch etwas anderes, das sich erhob und eben dies kommentierte Alessandro mit einem tiefen, erregten Raunen. Seine Hand schloss sich fester um den Halbmast, den er zu fassen bekam und zeitgleich stöhnte sein Freund sehnsüchtig auf. Ohne ihn lange warten zu lassen, trafen sich ihre Münder wieder, verschlossen sich gierig, wobei Heeler die Finger wieder in die schwarzen Locken krallte. Seine Hüfte bewegte sich fast automatisch und schon war der gedeckte Tisch hinter ihm vergessen. Mit viel Geschick rieb die Hand unter dem Stoff das harte Glied, schmatze leicht, als die ersten Lusttropfen aus der kleinen Öffnung an der Spitze perlten. Heelers Stimme hob sich mit abgebrochenem Keuchen. Sein Freund schien keine Gnade zu kennen, auch wenn sich der Rothaarige wieder lösen musste, um überhaupt atmen zu können. 


Ich hoffe, ich habe Euch Lust auf mehr machen können! Die komplette Story wird es auf meinem facebook-Account zu kaufen geben, sobald mich die Muse weiter küsst XD

Euer nächstes Adventstürchen wartet schon auf Euch!! :)
http://sigridfrings.blogspot.de/

4 Kommentare:

  1. Schneit es denn in Florenz? Meine Erinnerung an die Toskana sind konstante 40°C LOL Aber zu einer Weihnachtsgeschichte passt Schnee natürlich viel besser.
    Ich drücke dir die Daumen, dass die Muse dich weiter küsst.
    Vielen Dank.
    LG
    Martina

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    1. Im Sommer schon, klar. Aber auch Florenz hat einen kurzen Winter. Selbst Google spuckt ein paar Bilder dazu aus und wenn nicht - ist sowieso Fiction :) Es sei denn, der Klimawandel wird noch extremer als eh schon. ^^

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  2. mmmmmmmhh :D
    Ich freu mich wie ein Kleinkind, das Heilig Abend endlich Geschenke auspacken darf! :D

    hihi ^_^

    Es freut mich auch ungemein, dass ich nicht nur Plot Charaktere (Oh mein Gott ich liiiiebe die beiden jetzt schon!) und Idee des ganzen so toll finde, sondern auch deinen Schreibstil! Hach, es passte einfach alles so gut zusammen!^^

    Heeler ist ja mal wirklich niedlich! so ... Knuddelputzig! <3
    Ales ist auch sehr niedlich aber irgendwie auf eine ganz andere Art (die Rose!^^).
    Inhaltlich wird es ja immer spannender, was es mit "der ganzen Technik" so auf sich hat! >Kleine programmierbare Teilchen<, die sich auch noch >in ihr Privatleben einmischten< ...
    und vor allem, wie sie aufeinander reagieren! Wousah! Spannend!!! :D

    So, ich gehe deiner Muse jetzt mal Weihnachtsplätzchen Backen, vielleicht wird sie dadurch ja Küss-freudiger! ;)

    Allerliebste Grüße, Hanna ^_^

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    1. Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar, liebe Hanna und freue mich sehr, dass dich meine beiden Süßen so begeistern konnten! Ich werde jetzt natürlich weiterschreiben und den beiden selbst ein schönes Weihnachten bescheren.

      LG YaoZaru

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